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Stellantis: eine ungewisse Zukunft für einige Marken
Nach dem unerwarteten Ausscheiden von Carlos Tavares, dem ehemaligen Leiter von Stellantis, hat der Konzern nun neue strategische Perspektiven. Mit 14 Marken unter seinem Dach werden möglicherweise nicht alle bei Stellantis überleben. Die aktuelle Lage wirft Fragen zur Nachhaltigkeit dieser Marken auf.
Ein ungünstiges wirtschaftliches Umfeld
Stellantis, das aus der Fusion von PSA und FCA im Jahr 2021 hervorging, hatte zunächst positive Ergebnisse gezeigt. Seit 2024 jedoch durchläuft die Automobilindustrie eine schwierige Phase, die sich stark auf den Konzern auswirkt. Der Nettogewinn hat sich halbiert und der Umsatz ist im Jahresvergleich um 14 % gesunken. Dennoch konnte Stellantis eine operative Marge von 10 % halten, die über der vieler Konkurrenten liegt.
Die italienischen Marken in Schwierigkeiten
Die italienischen Marken des Konzerns, insbesondere Fiat, stehen vor großen Herausforderungen. Fiat verzeichnete im Oktober 2024 in Europa einen Rückgang der Verkäufe um 46 %. Die Produktion ihrer Fahrzeuge, wie des 500e, wurde mehrfach unterbrochen. Diese Situation zwingt Fiat, eine Rückkehr des 500 Hybrid in Betracht zu ziehen. Abarth leidet unter einem drastischen Rückgang der Verkäufe aufgrund eines von der Kundschaft schlecht aufgenommenen Übergangs zur Elektromobilität.
Die Herausforderungen der amerikanischen Marken
In den Vereinigten Staaten sind die Händler ebenfalls unzufrieden, insbesondere wegen überschüssiger Bestände und unangemessener Produkte. Chrysler, einst eine Säule der Automobilindustrie, befindet sich in einer kritischen Lage mit einem Angebot, das auf den Pacifica beschränkt ist. Es kursieren Gerüchte über eine mögliche Aufgabe der Marke. Dodge wiederum sieht seine Verkäufe stagnieren, trotz eines etwas diversifizierten Angebots.
Die französischen Marken in Frage
Die französischen Marken, obwohl sie in einigen Bereichen gut abschneiden, könnten ihre Position in Frage gestellt sehen. Peugeot, das Flaggschiff des Konzerns, erscheint jedoch unverzichtbar. Citroën hingegen hat an Beliebtheit verloren, obwohl sie sich dank neuer Modelle wie der ë-C3 und des zukünftigen C5 Aircross wiederbeleben könnte. DS, eingeführt von Carlos Tavares, stützt sich vor allem auf den Erfolg des DS 7, leidet jedoch unter der internen Konkurrenz mit anderen Premiummarken des Konzerns.
Die Rolle der chinesischen Marken bei Stellantis
Stellantis erweitert seine Zusammenarbeit mit chinesischen Marken, insbesondere durch den Vertrieb von Leapmotor in Europa. Übernahmeangebote chinesischer Hersteller für Peugeot, Citroën und DS wurden angesprochen, was Fragen zur Zukunft dieser Marken im Konzern aufwirft.
Stellantis steht an einem Wendepunkt, mit vielen Herausforderungen, um die Lebensfähigkeit seiner zahlreichen Marken zu sichern. Die Führung wird entscheidende strategische Entscheidungen treffen müssen, um diese Zeit der Unsicherheit zu überwinden.