Stellantis und Italien: ein Konflikt über die Batterienproduktion
Sofortige Reaktion Italiens
Während Stellantis (Peugeot, Citroën, Fiat, Jeep, etc.) sein Projekt zum Bau einer Batteriefabrik in Italien ausgesetzt hat, reagierte die italienische Regierung prompt. Sie hat ihre dafür vorgesehenen 200 Millionen Euro an Finanzierung gestrichen und diese Summe auf andere Initiativen umgewidmet. Dies stellt eine neue Komplikation für den französischen Konzern dar.
Europäische Abhängigkeit von chinesischen Batterien
Obwohl sich die Situation allmählich entwickelt, bleibt die Europäische Union weiterhin größtenteils von China für die Produktion von Batterien für Elektroautos abhängig. Brüssel, unzufrieden mit dieser Abhängigkeit, ergreift mehrere Maßnahmen, um diesen Trend umzukehren.
Die Herausforderungen für ACC
Viele neue Fabriken entstehen in Europa, darunter auch in Frankreich mit ACC (Automotive Cell Company). Allerdings läuft nicht alles nach Plan. Eine Strategiewechsel von Stellantis und Mercedes, die zusammen mit TotalEnergies ACC gegründet haben, hat erhebliche Auswirkungen gehabt. Die beiden Hersteller konzentrieren sich nun auf die Produktion von LFP-Zellen (Lithium-Eisen-Phosphat), die kostengünstiger sind und den Preis von Elektroautos senken sollen. Diese Änderung hat die Pläne zum Bau von Fabriken in Italien und Deutschland vorübergehend gestoppt.
Reaktion der italienischen Regierung
Die italienische Regierung, die in mehreren Themen nicht mit Stellantis übereinstimmt, hat schnell reagiert. Wie Automotive News Europe berichtet, hat sie ihre finanzielle Unterstützung von 200 Millionen Euro für das ACC-Fabrikprojekt gestrichen und plant, diese Mittel umzuverteilen. Bisher wurde kein anderer Empfänger bekannt gegeben.
Die Implikationen für ACC
Adolfo Urso, der italienische Industrieminister, erklärte, dass diese europäischen Gelder nun zur Unterstützung von Investitionen verwendet werden, die mit Roms Energiestrategie für eine grünere Wirtschaft übereinstimmen. Sollte ACC jedoch einen neuen Industrieplan für den Standort Termoli vorlegen, könnten diese Subventionen wieder zugewiesen werden. Yann Vincent, CEO von ACC, versteht diese Entscheidung und plant, die Gespräche mit der italienischen Regierung im ersten Halbjahr nächsten Jahres wieder aufzunehmen.
Position Deutschlands
Die deutsche Regierung hingegen hat sich nicht zu der Pause des Projekts in Deutschland geäußert. Die Spannungen zwischen Italien und Stellantis sind hoch, besonders aufgrund des Wunsches des Unternehmens, die Belegschaft wegen der sinkenden Nachfrage nach Elektroautos zu reduzieren. Fiat kündigte zudem an, die Produktion des 500e in Turin einstellen zu wollen, eine Entscheidung, die von der Regierung Giorgia Meloni schlecht aufgenommen wurde.