Änderung bei der Berechnung des CO2-Fußabdrucks von Elektroautos in Europa
Die Europäische Kommission plant, die Methode zur Berechnung des CO2-Fußabdrucks von Elektroautos zu überarbeiten und dabei auch den Stromverbrauch bei deren Herstellung zu berücksichtigen. Diese Entwicklung könnte ein erhebliches Problem für die deutschen Automobilhersteller darstellen.
Eine neue besorgniserregende Regel
Mehrere Studien haben bestätigt, dass Elektroautos über ihren gesamten Lebenszyklus umweltfreundlicher sind als ihre thermischen Gegenstücke. Ihre Herstellung erfordert jedoch mehr Energie, hauptsächlich aufgrund der Batterien, deren Materialgewinnung und -veredelung sehr energieintensiv ist. Auch die Produktion der Batterien verbraucht eine große Menge Strom, der nicht immer aus erneuerbaren Quellen stammt.
Die Europäische Union möchte die Situation verbessern, und Frankreich hat dieses Argument bereits genutzt, um die Vorteile chinesischer Elektroautos, wie den Ökobonus, einzuschränken. Diese neue Maßnahme beunruhigt jedoch auch die europäischen Hersteller, die neue Initiativen aus Brüssel fürchten.
Überprüfung der CO2-Fußabdruck-Berechnung
Die Europäische Kommission möchte Elektroautos noch umweltfreundlicher machen, indem sie die Berechnung ihres CO2-Fußabdrucks überarbeitet. Ab 2027 wird Brüssel den nationalen Energiemix der verschiedenen Länder berücksichtigen, um den CO2-Fußabdruck von Elektrofahrzeugen zu bestimmen. Ziel ist es, grünere Energie und das Recycling von Batterien zu fördern, in der Hoffnung, dass diese überwiegend mit sauberer Energie produziert werden.
Auswirkungen auf die deutsche Industrie
Diese neue Maßnahme beunruhigt die deutsche Automobilindustrie stark, da etwa 40 % der Stromproduktion in Deutschland aus fossilen Energien wie Kohle stammen. Die in Deutschland hergestellten Batterien würden als umweltschädlicher angesehen, was zu Geldstrafen und steuerlichen Nachteilen führen könnte.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat seine Besorgnis mit der Erklärung geäußert, dass die Automobilindustrie nur wenig Einfluss auf den nationalen Energiemix hat. Der VDA schlägt vor, grüne Strombezugsvereinbarungen zu berücksichtigen und sich auf den Energiemix der Europäischen Union anstatt auf jedes einzelne Land zu stützen. Ohne ein solches Vorgehen könnten die Hersteller ihre Investitionen in den Bereich der Elektroautos reduzieren, was kontraproduktiv wäre.
Recycling von Batterien
Trotz der Bedenken arbeiten viele Hersteller aktiv am Recycling von Batterien. Brüssel hat Ziele für die Rückgewinnung von Materialien bis 2027 bei 50 % für Lithium und bis 2031 bei 80 % festgelegt. In Frankreich ist der Energiemix dank Kernkraftwerken und erneuerbaren Energien wie Photovoltaikanlagen und Windkraftanlagen „grüner“ als in den meisten anderen europäischen Ländern.
Dieses europäische Gesetz könnte daher französische Hersteller wie Renault und die Gruppe Stellantis (Peugeot und Citroën) begünstigen, die einige Modelle in Frankreich produzieren.